Rom
Benjamin Bartik, Mona Hofbauer, Fabian Zickler, Oskar Zwickl und Gerald Born
Kulinarik
Die einen wollten nichts mehr davon hören, für andere war es der Mittelpunkt ihrer Gedankenwelt:
Das Essen. Denn schon Montesquieu erkannte: „Das Essen ist eines der vier Zwecke des Daseins. Welches die drei anderen sind, darauf bin ich noch nicht gekommen.“
Dreimal genoss die ganze Gruppe das italienische Essen, ob Pizza oder Pasta, Risotto, Fleisch oder Fisch, nur Pasta, oder Antipasti, Secondi und Postre, alles kam auf den Tisch, denn „Toren besuchen im fremden Land die Musen, Weise gehen in die Taverne“ wusste schon Kästner.
Dass „Essen gut, alles gut“ gilt, bewies sich, als alle Zweifel an dem gerade nicht ins Waffengesetz fallende Taschenmesser, welches ein Schüler mitführte, fallen gelassen wurden, als bei der Rückfahrt damit köstliche Salami und Käse geschnitten und verteilt wurden. (Benjamin Bartik)
Alle Wege führen zum Tiber
Um das, aufgrund der kulinarischen Köstlichkeiten, geplagte Gewissen (nicht jeder hatte es) zu erleichtern, machte sich eine aktive Gruppe nach einer kurzen Verdauungsphase mit Sportbekleidung und Laufschuhen bewaffnet auf den Weg, das nächtliche Rom zu erkunden. Nach einer ganztägigen Rombesichtigung darf der Sport natürlich nicht zu kurz kommen. Rom bei Nacht ist ohne Zweifel eine Erfahrung wert: Die engen Gassen, wegen der vielen Vespas am Tag nahezu unbetretbar, konnten ohne Atemschutzmasken und Rücksicht auf den Verkehr überquert werden. Eine spärliche Beleuchtung der antiken Gemäuer schuf eine einzigartige Atmosphäre und das Laufen löste die vom Gehen verspannten Muskeln. Es ging vorbei am Kolloseum, Richtung Tiber, den wir aber verfehlten und erst über mehrere Querstraßen fanden, zu der Engelsbrücke, die einen überwältigenden Anblick bot. Zufrieden kehrten wir um 1 heim und in uns allen (4 Personen) war im Unterbewusstsein bereits der Wunsch nach einer weiteren Laufeinheit gefestigt, vor dem zu Bett gehen musste jedoch noch ohne Vorwarnung „Happy Birthday“ gegrölt werden, sehr zum Entsetzen des tief schlafenden Geburtstagskindes.
Die Auswirkungen der nächtlichen Aktivität waren gewissermaßen fatal, wie es sich morgens beim Frühstück herausstellte. Von Blasen und Schlafmangel beeinträchtigt, stolperte ein Läufer mit leerem Blick die Treppen runter und schaffte es gerade noch Platz zu nehmen; eine andere Schülerin wirkte zwar relativ frisch, jedoch verließen sie später die Kräfte. Die Tortur vom Vortag verlor aber im Laufe des Tages an Schrecken und so fanden sich am Abend am selben Ort und zur selben Zeit drei Wahnsinnige, die das Sportfieber anscheinend gepackt hatte. Diesmal wurde das Stadion des AS Roma angepeilt, das mit Hilfe der Routenfunktion von Google Maps und des guten Orientierungssinns (!) des Handybesitzers erreicht werden sollte. Nach einstündigem Joggen durch Aquädukt und Armenvierteln glaubten wir das Objekt der Begierde in der Nähe zu haben, was leider nicht möglich sein konnte. Durch üppige „italienische Croissants“, die mir auf dem Weg zur Trattoria ins Auge fielen, konnten wir schlussfolgern, dass wir mehrere Kilometer im Kreis gelaufen waren. Völlig verwirrt, aber mit viel Motivation Neues zu entdecken, machten wir uns auf den Weg, der ungeplant wieder am Tiber endete…
(Oskar Zwickl)
Torte al dente
Da während der Klassenfahrt ein Schüler (Benjamin) seinen 18. Geburtstag hatte, haben Diya, Sarah und Ich beschlossen eine Torte für ihn zu backen… Es gab dabei allerdings ein klitzekleines Problem: wir hatten keine Küche oder jegliche Art von Backgadgets (wir haben ohne zu fragen einen Löffel vom Frühstücksraum ausgeborgt aber das war’s auch schon). Wer noch nie probiert hat, eine Tortencreme in einem Plastiksackerl zu vermischen und Butter mithilfe eines Hotelzimmerföhns zu schmelzen, sollte dies definitiv einmal ausprobieren, es schmeckt besser als man denkt. (Mona Hofbauer)
Museo Leonardo da Vinci
Nach einem gemeinsamen Besuch des „Piazza del Popolo“ wurde die restliche Gestaltung des letzten Nachmittages weitgehend freigestellt. Eine Gruppe besuchte mit Prof. Born und Prof.in Trautenberger-Raft das in der Nähe liegende „Museo Leonardo da Vinci“, wo nicht nur die Geschichte des Lebenswerkes Leonardo da Vinci filmisch und schriftlich dargestellt wurde, sondern auch ein interaktiver Zugang zu Da Vincis Entdeckungen und Erfindungen ermöglich wurde. Die Ausstellung selbst lässt sich grob in die zwei Bereiche einteilen, die auch Da Vincis Leben strukturieren: den technisch-physikalischen Teil – der mit sehr vielen echten Erfindungen und sehr vielen interaktiven Modellen nahe gebracht wurde und wo auch der wissenschaftliche Hintergrund mit einfachen Worten beschrieben wurde – und die biologischen und künstlerischen Teile, die oft nicht zu trennen sind, weil sich da Vinci die biologische Struktur des Menschen aus künstlerischem Interesse an den Proportionen ansah. Neben den genannten echten oder nachgebauten Experimenten gab es auch zu Hauf Bilder von da Vinci zu sehen, sowie viele Nachbildungen der Skizzen aus seinen Tagebüchern.
Mit viel erworbenem Wissen über Leonardo da Vinci verließen wir nach etwa einer Stunde die Ausstellung wieder, ohne das Gefühl gehabt zu haben, nicht auch noch weitere Stunden dort verbringen zu können, um abschließend auf einen Kaffee in ein typisch italienisches Kaffeehaus zu gehen und uns für unsere Rückreise nach Wien bereit zu machen. (Fabian Zickler)